Freitag, 1. Juni 2007

Letzter und zwnzigster Post zu diesem Thema!

Zuerst mein Beileid den beiden gestorbenen Läufern, die der Lauf das Leben gekostet hat.

Abschließend habe ich natürlich eine Menge zu sagen, und wen das nicht interessiert, dem empfehle ich noch schnell bis zum Ende dieses Posts zu scrollen, wo ich versuche die ganze Sache in drei Sätze zu fassen. Vielleicht sind die Tips eines Ersttäters ja auch ganz interessant.
Das andere gewäsch versuche ich in ein paar Kategorien zu ordnen.

Zum Lauf:
Also es ist ganz hervorragend organisiert. Man wird von vorne bis hinten betreut, man bekommt Getränke, man fühlt sich "sicher" in der Hand der Horde Sanitäter und Lauf-Helfer. Die sind alle sehr motiviert, und das macht einfach "Spaß". Ich hatte ja das Problem mit der Fehlenden Startnummer, aber jeden Helfer den Ich fragte, half mir irgendwie weiter, oder nahm mir die Angst irgendwas falsch gemacht zu haben.
Im Gegensatz zum Training läuft man in einer großen Menge Mitläufer, die teilweise nerven, teilweise ab km30 aber auch sich gegenseitig anfeuern. Hier und da erlebt man das Gefühl der Gemeinschaft, und das ist ganz gut. Besonders aber haben mich aber die Zuschauer am Streckenrand gefreut, die die ganzen Stunden uns Beklatscht haben, unsere Vornamen unter der Startnummer gelesen haben und riefen "Los Klaus, du schaffst das! Halte Durch!" Das war ganz groß! Echt man möchte jedem danken, der da am Rand steht und einem Irgendwie das Gefühl gibt, hier was ganz großes zu tun. Und damit wären wir beim nächsten Abschnitt:

Das Erlebnis:
Marathon, als Wort hat mich noch nie so ganz begeistert. Das ist für mich immer "nur" ein Lauf über die bewältigbare Strecke von 42,2 km gewesen. Deswegen verstehe ich auch nicht, wenn man so übermäßig bewundert wird, einen Marathon gelaufen zu haben. Sicher gibt es gesunde Menschen, die keine 2 Minuten am Stück laufen können, aber meiner Meinung liegt das an dem Mangelnden Interesse zu Laufen. Wer gesund ist und Laufen möchte der kann das. Jeder schafft in SEINEM Tempo seine Distanz. - Meine war 42km und die hab ich geschafft. Nicht mehr.
DAS Erlebnis war für mich mehr einen Volkslauf mit dieser Horde Menschen zu laufen und mit diesem Umfeld. Das war MEIN Erlebnis.

Mein Training:
Das Training war für meine Kondition zu langwierig. Jeden Tag Training kurbelt den Stoffwechsel dermaßen an, dass man fressen kann wie ein Scheunendrescher ohne zuzunehmen, aber geholfen hat es mir wohl kaum. Einen Lauf den ich 100 Tage vor dem Marathon gemacht habe hat mir gar nichts gebracht am Tag X. 30 Tage hätten mir definitiv gereicht. Enscheident in dieser Zeit war aber eines: Ich habe über meinen Körper ein ganzes Stück mehr gelernt: Was passiert, wenn ich viel Eiweiss esse. Ich fühle mich besser mit 100 Vitaminen und Mineralstoffen in meinem Körper. Alkohol-Kater killt Leistungsfähigkeit enorm.
So sehe ich die Trainingszeit mehr als Lehrzeit, und weniger als Konditions- oder Lauftraining. DAS ist es was mir das Projekt Marathon wirklich gebracht hat.

Training, wie ich nächstes mal machen würde:

Vorher:

30-25 Tage vorher jeden Tag 5km laufen. Ernährung mit mehr Eiweiss und Vitaminen anreichern.

Neue Schuhe kaufen die Professionell auf mich abgestimmt sind. Mit Lauband, mit Video. Schuhe sind so wichtig und dürfen, wenn sie perfekt sind auch viel kosten!

24. bis 21.Tag 2x Je nach Laune und Wetter 10-20km laufen mit 70% Puls.
20 bis 15. Tag nach belieben 5 km (mind. 2x)
14 Tag 25 km oder mehr. So laufen das kein Muskelkater entsteht.
13 Tag 5km Regenerieren.
12,11,10 Tag PAUSE!
9. Tag wieder 20 km im wunschtempo
8,7, Tag Pause. vielleicht locker laufen
6 Tag 30km oder mehr.
5. bis Tag x nach gefühl locker laufen oder pausieren.


Tips für die Erstläufer:
Es ist nicht so aufregend wie man denkt. Also locker bleiben. Mach was du willst, das ist richtig.
Kauf dir anständige Schuhe mit professioneller Beratung und die müssen perfekt sein.
Kauf dir eine Pulsuhr, und trainiere nie über deinen Trainings-maximalpuls.
Lebe in der Vorbereitung solide und Nährstoff und Vitaminreich. Iss ruhig täglich eine Nahrungsergänzungs-Pillen für Leute ab 60Jahren. Das kann nicht schaden.
Überleg dir ob Du die Trainingszeit für den Lauf von deiner freizeit abzwacken kanst und vor allem WILLST. Sonst fang gar nicht erst an.
Mach dich über deinen inneren Schwinehund her und friss in im Training auf. Ansonsten iss nur Eiweiss mit möglichst wenig Beinen zu lebzeiten (Fisch oder Geflügel)
Such die ein Team, dass die auf der Strecke bewundert und anfeuert, dann fällt der Lauf ganz leicht.

Vielen Dank fürs Lesen, Euer Rene.


Abschließend:
1. Der Marathonlauf ist nicht das wichtigste, und war es auch nicht.
2. Der Weg ist das Ziel, und dabei lernt man viel über sich selbst.
3. Ich würde es nicht nochmal tun, weil ich im Moment keine Lust dazu habe.